Nachdem die Schüler und Schülerinnen des Colegio Arenas Internacional aus Costa Teguise im Dezember an unserer Schule zu Gast waren, fand vom 23. bis 30 April 2017 der Rückaustausch mit Lanzarote statt.
Etwas müde, aber sehr aufgeregt und voller Vorfreude auf das Wiedersehen mit ihren Austauschpartnern, traf sich die Schülergruppe mit dem Koordinator des Austauschs, Herrn Manuel Rodriguez und mir als Begleitperson früh morgens am Frankfurter Flughafen.
Das vom Colegio Arenas Internacional geplante Programm ließ am Ende keine Wünsche offen: Die Schüler und Schülerinnen unserer 9. Klassen hatten in dieser Woche ausreichend Gelegenheit, die Insel zu entdecken und sich mit der spanischen Mentalität und Sprache auseinanderzusetzen. Dabei konnten wir Lehrer erfreut beobachten, wie die in Deutschland angebahnten Freundschaften unter den Jugendlichen sich vertieften. So weit, dass in den letzten Tagen vor Ort bereits eifrig nach Möglichkeiten gesucht wurde, sich möglichst bald wiederzusehen.
Zunächst einmal wurden wir jedoch am Montag sehr herzlich in der Schule empfangen und alle Schüler und Schülerinnen erhielten einen Stundenplan und wurden zwei spanischen Schülern und Schülerinnen zugeteilt, die ihnen für die Woche eine Orientierung auf dem Campus geben sollten. Ein Unterschied zur PGS: Der Unterricht begann erst um 09:00 Uhr. Wer jetzt denkt, dass dadurch ein Ausschlafen für alle möglich war, irrt jedoch, denn die Anfahrtswege der Schüler und Schülerinnen, die auf Familien verteilt waren, die am anderen Ende der Insel wohnten, waren recht lang.
Am Dienstag und Donnerstag wurden vormittags Ausflüge zu Lanzarotes berühmtesten Sehenswürdigkeiten unternommen. Beim ersten Ausflug ging die Tour in den Norden zu den Höhlensystemen Jameos del Agua und Cueva de los Verdes, riesigen Tunnelsystemen, die die Lava einst erschuf, und die vom einheimischen Künstler César Manrique zu eindrucksvollen Wohn- und Veranstaltungsräumen umgestaltet wurden. Mit dem Vulkanismus beschäftigte sich auch die zweite Tour, die in den Süden und ins Zentrum der Insel ging. Eine Bustour durch den Parque Nacional Timanfaya und eine geführte Besichtigung der Fundación César Manrique standen auf dem Programm. Bei beiden Exkursionen lernten unsere 9.-Klässler die Natur und Kultur der Insel kennen und nahmen bleibende Erinnerungen, eingefangen in dem ein oder anderen Schnappschuss, mit nach Hause.
Der Schulbesuch ging jeden Tag bis 16:00 Uhr, auch dies ein Unterschied zu unserer deutschen Schule. Hier erhielten die PGS-ler Einblicke in neue Unterrichtsfächer und -konzepte und erfuhren wie der Schulalltag für spanische Schüler und Schülerinnen aussieht.

Gekrönt wurde der Schulbesuch von der Fiesta de Despedida, der Abschlussparty, die die Schule für unsere Gastschüler vorbereitet hatte. In Hawaii-Hemden und mit Blumengirlanden geschmückt oder ganz in weiß gekleidet, tauschten sich die Jugendlichen noch einmal aus und machten Abschiedsfotos. Im Anschluss wurde bei der ein oder anderen Gastfamilie zu Hause oder bei einem Essen in Costa Teguise weitergefeiert.
Für mich als Begleitperson, die den Austausch zum ersten Mal begleitet hat, war es einfach toll zu sehen, wie schnell sich die Schülerinnen und Schüler angefreundet haben und wie viel Interesse sie von den spanischen Schülerinnen und Schülern erfuhren. Sie wurden in den Pausenzeiten – vor allem von jüngeren Schülerinnen – regelrecht belagert und ausgefragt. Geduldig und freundlich ließen sie sich interviewen und stellten der Gruppe, die dieses Schuljahr an die PGS kommen möchte, in einer Präsentation unsere Schule vor.
Mit der Verabschiedung von den Austauschpartnern und ihren Gastfamilien am Aeropuerto ging eine aufregende Woche zu Ende. Die Erinnerungen daran werden unsere Schüler und Schülerinnen sicherlich ihr Leben lang begleiten. Es hat sich in den vergangenen Austauschen gezeigt, dass auf privater Basis organisierte Wiederholungsbesuche genutzt werden, um die entstandenen Freundschaften zu erhalten und zu pflegen. Somit trägt die Teilnahme an den Austauschprogrammen unserer Schule nicht nur zur Verbesserung der sprachlichen Leistungen in den Fremdsprachen, sondern auch zur Förderung der sozialen Kontakte unter den Jugendlichen bei.
Dies ist ein Ziel, für das wir Fremdsprachenlehrer und -lehrerinnen uns immer wieder gerne engagieren. Im Spanischkollegium freuen wir uns schon sehr auf den nächsten Besuch der Spanier, für den die Planungen schon in vollem Gange sind.
Simone Fischer