„Auf der Bühne über die Maße gewachsen

Viel Applaus und zweimal volles Haus beim Musical „Das lebendige Buch“ der Paul-Gerhardt-Schule

Hanau-Großauheim. Als am Ende die Karawane der Kinder durch das Publikum zog und der Chor mit Verve die „Straßen aus Gold“ und „Tore aus Perlen“ besang, die Gott in seiner Stadt aus dem Himmel auf Erden errichten wird, klatschten die Zuschauer begeistert im Takt – und nicht nur manche Mama musste sich eine Träne aus dem Auge wischen. Mit Elan und Begeisterung haben die Grundschüler der Paul-Gerhardt-Schule Hanau das Musical „Das lebendige Buch“ vorgetragen. Der Lohn: zwei Aufführungen mit jeweils über 300 Zuschauern in der Aula der PGS, lang anhaltender Applaus und jede Menge Selbstvertrauen für das Leben.

„Wir sind stolz auf unsere Kinder. Und die Kinder können stolz auf sich sein“, bilanzierte Lehrerin Tabea Best, die das Projekt gemeinsam mit Anette Drazba-Topitsch in Szene setzte. Best beeindruckte es besonders, dass „Kinder, die sonst sehr zurückhaltend sind, auf der Bühne über ihre Maße gewachsen sind“. Für die PGS in Hanau war es das zweite Musical in der noch jungen Geschichte. „Hinter dem Projekt ‚Das lebendige Buch“ steht ein Jahr intensiver Probenarbeit, Lieder einüben, Texte lernen, Schauspiel proben“, erläuterte Grundschulleiterin Dagmar Schneider, die in ihrer Begrüßungsrede Parallelen zum aktuellen WM-Geschehen in Brasilien fand: Viele Fußballer vertrauten in ihrer Karriere auf die Führung Gottes – „Gott ist auch beim Kicken nahe.“

Um Gott und die biblischen Geschichten drehte sich auch alles im Musical „Das lebendige Buch“. Das Buch der Bücher, das Kinder beim Stöbern auf dem Dachboden entdecken, führt direkt zurück in Szenen der Vergangenheit: Noah baut eine Arche. Abraham und seine Frau Sara erhalten eine frohe Botschaft. Joseph versöhnt sich mit seinen Brüdern. Mose beginnt seinen göttlichen Auftrag, das Volk der Israeliten von der Knechtschaft des Pharao zu befreien, mit einem Rap-Gesang. Und letztlich hat Jona seine Begegnung mit Gott und dem Walfisch.

Die locker-flockigen Dialoge der „Dachbodenkinder“ führten zu den einzelnen Szenen. Der von Lehrerin Tabea Best geleitete Chor sorgte für den „fröhlichen Lärm zu Ehren Gottes“, wie es in einem Lied heißt. Die Kinder der beiden Tanz-AGs von Anette Drazba-Topitsch  tanzten mit Bibeln, einem Fallschirm oder manchmal einfach nur völlig ausgelassen für sich. Für eine Grundschule-gerechte Adaption des Stücks hatte Theater-Expertin Daniela Gelhausen gesorgt.

Rund 100 Kinder der 1. bis 4. Klassen erfuhren als Musical-Darsteller besondere Erlebnisse. Viele fleißige Hände vor und hinter den Kulissen sorgten für einen perfekten Rahmen. Die Bibel wurde an der PGS für zweimal 90 Minuten lebendig. Die Botschaft, dass Zweifel durch Glaube (und Arbeit) beseitigt werden können, erlebten die Beteiligten. „Im Laufe des Projekts gab es immer wieder Momente, als wir uns fragten, wie das nur klappen wird. Aber die Aufführungen waren so ermutigend, die Freude aller so groß, dass wir durchaus an ein neues Musical denken“, sagt Tabea Best. Fortsetzung folgt? Wie sagten die „Dachbodenkinder“ vor ihrer Zeitreise durch die biblischen Geschichten? „Eine gute Idee!“

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Gesang, Tanz und Spiel zu Ehren Gottes: Die Grundschüler der Paul-Gerhardt-Schule begeisterten mit dem Musical „Das lebendige Buch“ zweimal das Publikum.