PGS Hanau - Schulzeitung

Mit dieser Aufforderung traten in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an mich heran. Im Rahmen ihrer Projektwoche interviewten sie die Schulleitung und Lehrkräfte und baten sie in einem Wort zusammenfassen, was die Schule ausmacht. Gar nicht so einfach. Ich erbat mir einen Tag Bedenkzeit. Am darauffolgenden Tag wurde ich dann wieder interviewt und hatte mein Wort parat: Lebendigkeit Dieses Wort drückt für mich Vitalität, Dynamik und das Wachstum aus, das wir in den letzten Jahren erlebt haben. In einem Schulaufbau agieren viele vitale Menschen. Mit Tatendrang und guten Ideen haben Lehrkräfte und Elternschaft den Schulaufbau betrieben. Vitalität bringt auch Unruhe. Meinungsverschiedenheiten mussten und müssen bewältigt werden, der gemeinsame Nenner immer wieder gefunden werden. Das kostet Kraft und Nerven. Aber die Belohnung der Mühen ist jeden Tag sichtbar. Momentan werden über 500 Schüler Tag für Tag unterrichtet und die Schule wächst weiter. In einem Gleichnis spricht Jesus von einem kleinen Senfkorn, das in die Erde fällt und wenn es aufwächst zu einem großen Baum wird. In diesem Baum nisten Vögel, sie finden dort Schutz und Nahrung. Im Wortlaut des Lukasevangeliums, Kapitel 13,19 heißt es: Jesus aber sprach: Wem gleicht das Reich Gottes, und womit soll ich's vergleichen? Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten säte; und es wuchs und wurde ein Baum, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen. An dieses Gleichnis musste ich auch denken, als ich gefragt wurde, mit welchem Wort ich die PGS beschreiben würde. Senfkornglaube Wenn man etwas im Kleinen anfängt, es aber mit großem Glauben begleitet, spricht man von einem Senfkornglauben. Diesen Senfkornglauben hatten auch die Schulgründer der PGS Hanau als sie 2007 mit zwei ersten Klassen und zwei fünften Klassen in der Innenstadt Hanaus, eine kleine Villa bezogen und den Schulaufbau begannen. Der „Senfkornglaube“ der Schulgründer, dass nämlich Ihr Herzblut und ihr Engagement eines Tages Früchte zeigen würden, drückt bereits die Lebendigkeit aus, die wir heute erleben. Es geht um eine Lebendigkeit, die Gott schenkt. Gott schenkt Leben, das anderen dient. Jungen Menschen eine Schule zu bieten, in der sie zeitgemäß unterrichtet werden und die Geborgenheit des christlichen Glaubens kennenlernen können, war das leidenschaftliche Ziel der Schulväter. Geborgenheit Der Baum im Gleichnis Jesu wächst auf und dient den Vögeln. Für mich ist dies ein Bild der Geborgenheit. Nistende Vögel verborgen unter dichtem Laub, geschützt vor Feinden, die in Ruhe die nächste Generation füttern und lebenstauglich machen. Ein schönes Bild auch für eine Schule, die jungen Menschen den Schutz und Raum bieten möchte, ihre individuellen Fähigkeiten auszubilden und für das Leben vorbereitet zu werden. Unsere Schule ist seit dem Umzug in die Argonnerwiesen auch mit einem großen Baum vergleichbar, der Schutz und Geborgenheit gibt. In der Grundschule erleben wir uns als Lehrerinnen auch als „Nestbauende“, die ihren Schülern in der vorbereiteten Lernumgebung Geborgenheit schenken möchten, in der sich die Schülerinnen und Schüler entfalten dürfen. Wachstum Alles Lebendige wächst und breitet sich aus. Auch unsere Schule soll und wird weiter wachsen. Die Gebäudeerweiterung steht schon vor der Tür. Personell sind wir ebenfalls wieder gewachsen. Zum neuen Schuljahr begrüßten wir fünf neue Kollegen und eine Referendarin an der Grundschule. Die Grundschule hat die staatliche Anerkennung erhalten und darf nun Referendare ausbilden. Am 17. September übergab die leitende Schulamtsdirektorin Frau Sylvia Ruppel der Grundschule offiziell die Urkunde zur staatlichen Anerkennung. Die Schulgemeinde der Grundschule feierte den Beginn eines neuen Zeitabschnittes, der mit dieser Urkunde ausgewiesen wird. Ein wachsender Baum braucht Pflege. Durch die ehrenamtliche Mitarbeit von engagierten Eltern und Lehrern kann unsere Schule weiterwachsen und sich ausbreiten. In der Bibel wird der Mensch in Psalm 1 als Baum bezeichnet: „Der Mensch der Gott vertraut, ist wie ein Baum, der gepflanzt ist an den Wasserbächen“. Gott ist die Quelle, aus der wir persönlich und auch als Schulgemeinschaft die Kraft für den weiteren Aufbau der Schule beziehen. Dass auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser in diesem lebendigen Schulaufbau immer wieder Geborgenheit und Gemeinschaft erfahren können, das ist mein Wunsch. Dagmar Schneider, Leitung Grundschule PGS Hanau 02 „Beschreiben Sie mit einemWort die PGS Hanau“

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=