PGS Hanau - Schulzeitung

Am Donnerstag, den 12. Dezember 2013 bekam der Bio-Leistungskurs Besuch aus Kalifornien. Dr. CarolaWright, derzeit Professorin für Mikrobiologie an der Universität von Irvine/CA weilte gerade für einige Wochen auf „Heimaturlaub“ in Deutschland. Sie fesselte die Schüler mit ihrem Vortrag über Epigenetik und Gentechnik und führte sie hin zu aktuellen Forschungsergebnissen aus der Wissenschaft. „Wie können Astronauten ihre Muskeln in der Schwerelosigkeit behalten und dem Muskelschwund im Weltall entgegensteuern?“ An dieser Fragestellung hatte Dr. Wright mit ihrem Team im Auftrag der NASA geforscht. Sie sollten z.B. genauer erforschen wie Muskelproteine gesteuert werden. Dahinter steht die Frage, wie jene Gene reguliert werden, die die Informationen über solche Prozesse gespeichert haben. Hierzu gibt es in der Biologie seit kurzem neue Erkenntnisse. Viele Ideen und Visionen aus den 1990er Jahren sind mittlerweile überholt. Man ist heute weit davon entfernt zu glauben, dass mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms alles geklärt wäre und man die Zukunft des Menschen vorhersagen könnte. Vieles ist eindeutig komplexer als man bisher vermutete und je mehr man sich mit dieser Disziplin beschäftigt, desto mehr weiß man, wie wenig man eigentlich weiß. Dass eineiige Zwillinge sich nicht zu 100% ähneln, gehört zu den Beobachtungen, die die Forscher an der lange Zeit propagierten These der übergroßen Bedeutung der Gene zweifeln ließen. Die Muskulatur bei Ratten, so Frau Wright, sei jedenfalls bei geklonten Zwillingen, die unter verschiedenen Bedingungen in nacheinander folgenden Schwangerschaften aufgewachsen waren, unterschiedlich stark entwickelt gewesen. Es scheint so zu sein, dass die Nahrung der Mutter während der Schwangerschaft einen Einfluss auf das Muskelwachstum hat. Diesen neuen Zweig der Genetik, der sich mit der Frage beschäftigt, welche Faktoren die Aktivität eines Gens steuern und damit die Entwicklung einer Zelle festlegen, und ob bestimmte „erlernte“ Veränderungen an die Folgegeneration weiter vererbt werden können, nennt man Epigenetik. Für die Oberstufenschüler war dieser Vortrag sehr interessant - konnten sie doch ihre Kenntnisse aus dem Unterricht nutzen, um dem nicht immer einfachen Vortrag zu folgen. Ein zweiter Aspekt war, dass die Schüler erleben konnten, welche interessanten beruflichen Perspektiven sich nach dem Abitur im Bereich der Biologie ergeben können und welche Herausforderungen und tollen Erlebnisse im Ausland auf engagierte Nachwuchswissenschaftler warten. An dieser Stelle möchte ich unserem PGS-Kollegen, Joost Reinke, recht herzlich dafür danken, dass er den Kontakt zu seiner „alten“ Bio-Leistungskurskollegin hergestellt hatte. Martin Forchheim für den Bio-LK Mit dem Biologie-Leistungskurs an der Forschungsfront Gymnasium 40

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