PGS Hanau - Schulzeitung

2 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Müsli zum Frühstück, frische Brötchen vomBäcker oder die leckeren Spaghetti – für die meisten von uns sind dies wohl regelmäßige Bestandteile des täglichen Speiseplans. Und wenn doch mal etwas fehlt, reicht der schnelle Griff ins Supermarktregal, um die Vorräte wieder aufzufüllen. Als aber vor zwei Jahren die Pandemie begann, starteten vieleMenschenmit Hamsterkäufen, und plötzlichwurden diese Lebensmittel ein knappes und begehrtes Gut. Gähnende Leere in vielen Regalen, das Mehl rationiert und die Spaghetti ausverkauft. ZumGlück war diese Zeit schnell vorüber. Knapp zwei Jahre später ist Krieg in der Ukraine. Undwieder bietet sich ein ähnliches Bild: leere Supermarktregale – auch Getreideprodukte werden wieder knapp. Lebensmittel, die wir als selbstverständlichhinnehmen, sind auf einmal nichtmehr problemlos und in gewünschterMenge verfügbar. Es wird deutlich, wie wenigwir über dieHerkunft undVerfügbarkeit unserer Lebensmittel nachdenken. Wir wundern uns, warumnicht da ist, was doch immer da war. Mit großer Selbstverständlichkeit gehenwir einkaufenund essen, worauf wir Lust haben. Getreide,Mehl undBrot –dieseGrundnahrungsmittel waren immer schonwichtig für unsMenschen. Ein Blick in die Bibel zeigt schnell, dassGetreide auchhier vongroßer Bedeutung ist und inbesonderem MaßeWertschätzung erfährt. Immerwieder gibt esGeschichten vonKorn, Ernte undBrot. Eswird vonMenschen erzählt, diemit ihrenHänden arbeiten, säenund ernten. Hier ist dasGetreide nicht selbstverständlich verfügbar, sondern es muss hart dafür gearbeitet werden. Zudem ist immer die Angst dabei, dass Wetter oder andere Vorkommnisse für eine schlechte Ernte oder gar einen komplettenAusfall sorgen könnten. ImAlten Testament zerstört der Hagel der siebten Plage die komplette Ernte.Wir lesenvon Josef, der vor derHungersnot großeKornspeicher füllt und Vorräte für schlechte Zeiten anlegt. In den Gleichnissen des NeuenTestamentshörenwirvomSämannunddemKornbauern.Vielleicht kommt Ihnen noch die Geschichte der Brotvermehrung in den Sinn. Jesus macht mit ursprünglich fünf Broten am Ende über 5000 Menschensatt. Zuletzt feiert Jesusmit seinenJüngernAbendmahl und teiltdasBrot. EinGrundnahrungsmittelwirdhier zumSymbol fürden LeibChristi. Das Brot bekommt hierdurch eine besondere Bedeutung. Kurz vor seinemTod sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ (Johannes 12,24). Mit demWeizenkornmeinte Jesus sich selbst. Er wählte einen kleinen unscheinbaren Samen als Symbol seiner Auferstehung. Das Korn, das eng verbundenmit demLebenderMenschen ist, das ihnen täglich als Nahrung dient. Eigentlich stirbt das Weizenkorn nicht, wenn es in die Erde fällt. Es keimt undverwandelt sich ineinePflanze, dieneueWeizenkörnerhervorbringt. Mit Jesu Tod war eben nicht alles zu Ende. Aus seinemTod entstandneuesLeben.GottesBotschaftgehtweiter.Aus einemWeizenkorn wurden viele neue Körner. Wir können Teil davon werden. Wir können inseinemSinne lebenunddamit aucheinesderWeizenkörner werden.Wir könnenGottes Botschaftweitertragen. Genau das tunwir an unserer Schule. In unseren täglichenKlassenandachten hörenwir Gottes Botschaft, danken für seine Schöpfung und denken über unser Leben als Christen nach. Wir feiern in jahreszeitlichen Gottesdiensten unseren Herrn und freuen uns, dass wir als freie Menschen unseren Glauben leben dürfen. Es sind aber auch die vielen anderen Situationen, die uns als christliche Schulgemeinschaft auszeichnen. Unser Hausmeister, der beim „Strafdienst“mit Schülern insGesprächkommt und sie nicht einfach alsÜbeltäter abstempelt, oder der liebeGrußundDank einerMutter an unsere Sekretärinnen. Oft sind es die kleinen Dinge zwischendurch, mit denenman einanderWertschätzung entgegenbringt. Ein ehrliches Feedback an die Kollegin, die Hilfe für einen Mitschüler oder ein spontanes Dankeschön an den Lehrer. Immer wieder erle-

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=