PGS Hanau - Schulzeitung

wird durch die Begegnung mit Jesus zu einem komplett veränderten Menschen, einem Menschen, dessen Grundbedürfnis nach Respekt gestillt wurde. Das verändert ihn auf außergewöhnliche Weise - sichtbar und erfahrbar für seine gesamte Umwelt. Er selber kann jetzt die Bedürfnisse der Mensch um ihn herum wahrnehmen und respektieren (nachzulesen in Lukas 19, 1-10). In allen Klassen haben wir nicht nur über Respekt gegenüber anderen Menschen, sondern auch gegenüber eigenem und fremdem Eigentum nachgedacht und in ganz konkrete Aktionen umgesetzt. Das Resultat kann sich sehen lassen! Auf dem Boden liegende Jacken, Mützen, Handschuhe und Schuhe haben ihre Plätze an Garderobenhaken und in Spinden gefunden. Kein Kind latscht mehr achtlos über eine am Boden liegende Jacke mit dem Hinweis: „Is´ nich´ meine!“. Auf dieses Ergebnis können wir stolz sein. Das haben wir auch gemeinsam in einer Grundschulandacht gefeiert. An diesem Morgen sind wir auch einem „Generalschlüssel“ zum Thema Respekt auf die Spur gekommen und haben ihn gemeinsam als Rap gestaltet. Jesus sagt in Matthäus 7,12 diesen denkwürdigen Satz zu seinen Freunden: „Genau so, wie ihr behandelt werden wollt, behandelt auch die anderen“. Oft als „Goldene Regel“ bezeichnet ist das unser „Konzentrat“ aus den beiden Projekttagen, das sich jetzt im Alltag bewähren darf. Mit zwei Tagen ist das Thema lange nicht erschöpft, vielmehr scheint es uns alle lebenslang zu begleiten. Mein Wunsch, als ganze Persönlichkeit von anderen respektiert zu werden, setzt voraus, dass ich anderen Menschen mit echtem Respekt begegne. Dazu gehört auch, meine eigenen Bedürfnisse immer wieder zurückzustellen. Dieser hohe Anspruch ist auch mit viel Willenskraft sowohl von uns Erwachsenen als auch von Kindern nur schwer, eigentlich gar nicht, umzusetzen. Redliches Bemühen scheint hier nicht weiterzuhelfen. Wäre es mit fleißigem Einüben bestimmter „Respekt-Techniken“ getan, wäre unsere Welt ein besserer Ort. Aus eigener Kraft sind schnell unsere Grenzen erreicht, andere Menschen respektvoll zu behandeln, gerade dann, wenn ich so meine Schwierigkeiten mit den Eigenarten meiner Zeitgenossen habe und mich das Gefühl beschleicht ohnehin zu kurz zu kommen. Hilfe in dieser Zwickmühle kommt wieder aus dem Buch der 062 wir möchten alle respektvoll behandelt werden. Andere Menschen sollen meine Wünsche, meine Eigenarten, meine Art zu leben und die Welt zu sehen respektieren. Für diesen Anspruch treten wir ein und gerade Kinder vertreten ihr Recht darauf bisweilen recht vehement. In unserer Welt und unserem alltäglichen Erleben scheinen aber häufiger Sätze wie „Jeder ist sich selbst der Nächste“ oder „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht“ den normalen Umgang miteinander zu bestimmen. An zwei Tagen nach unserer „Faschings-Ferieninsel“ haben wir uns mit den Grundschulkindern auf eine Entdeckungstour begeben, um das Phänomen „Respekt“ ausgiebig zu erforschen und dabei eine ganze Reihe wichtiger Entdeckungen gemacht. Sehr konkret haben wir herausgefunden, dass mein Wunsch nach Respekt ganz eng damit verbunden ist, dass ich auch andere respektiere. Das haben wir in Spielen, Liedern, Geschichten, künstlerischen Formen und Bibelversen auf verschiedene Weisen eingeübt und dabei viele Facetten des Themas betrachtet. Respektvoller Umgang beginnt bei mir selber. Das haben die zweiten Klassen beim Betrachten des Bilderbuchs „Der Seelenvogel“ festgestellt. Der Seelenvogel, der tief in jedem Menschen wohnt, kann sich groß machen und vor Freude flattern, oder er zieht sich zurück und macht sich ganz klein. Was macht mein Seelenvogel gerade? Wir haben gelernt in uns hinein zu horchen, wie es uns selber gerade geht, uns selber zu respektieren - so wie wir gerade sind. Die dritten Klassen haben entdeckt, wie Jesus mit Zachäus umgeht. Zachäus, ein Mann mit Minderwertigkeitskomplexen aufgrund seiner Körpergröße, wollte nichts lieber als ein respektiertes Mitglied der Gesellschaft zu sein. Nun war der Weg, den er gewählt hatte nicht dazu angetan, in seinem sozialen Umfeld auf positive Resonanz zu stoßen. Er verdingte sich bei den Römern, der damaligen Besatzungsmacht, und arbeitete als Steuereintreiber, was sich als lukrative Geschäftsidee erwies. Seine materiellen Bedürfnisse konnte er mehr als befriedigen, aber Respekt seiner Person war nicht mit Geld zu kaufen. Jesus tritt in sein Leben und begegnet ihm als Mensch und gibt ihm seinen wahren Wert als Person zurück. Zachäus Vorwort Liebe Eltern, Schüler und Freunde der Schule,

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