PGS Hanau - Schulzeitung

Zu selten gönnen wir uns die Zeit der Ruhe und des Ausruhens. Dabei ist gerade das für unseren Leib und unsere Seele von so großer Bedeutung. Nur wer sich immer wieder genügend Zeit, Ruhe und Muße gönnt, kann sich regenerieren und neue Kraft schöpfen. Dietrich Bonhoeffer sieht im „Stillsein […] eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung und der Sammlung.“ Ein Mönch wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könnte. Er sagte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich […]. Da fielen ihm die Fragsteller ins Wort und sagten: „Das tun wir auch, aber was machst du noch darüber hinaus?“ - Er wiederholte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich […]. Wieder sagten die Leute: „Das tun wir doch auch.“ - Er aber sagte zu ihnen: „Nein, wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon; wenn ihr steht, dann lauft ihr schon; wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel …“ Der Prediger Salomo (Prediger 3, 1-10) schildert den Rhythmus des Lebens so: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit. “ 062 der französische Priester Michel Quoist hat in seinem Gebet „Herr, ich habe Zeit“ Gedanken formuliert, die ich im Folgenden in Auszügen zitieren möchte: „Herr, ich bin ausgegangen, draußen gingen die Menschen. Sie gingen, sie kamen, sie eilten, sie liefen [...] Sie liefen, um keine Zeit zu verlieren, sie liefen hinter der Zeit her, um die Zeit einzuholen, um Zeit zu gewinnen […] Das Kind, es spielt, es hat augenblicklich keine Zeit…später. Der Jungvermählte, er hat sein Haus, er muss es einrichten, er hat keine Zeit…später. Der Familienvater, er hat seine Kinder, er hat keine Zeit…später. Die Großeltern, sie sind krank, sie haben ihre Sorgen, sie haben keine Zeit…später. Sie sind im Sterben, sie haben keine…Zu spät…sie haben keine Zeit mehr!“ Wie schnell unser Tempo ist, merken wir oftmals erst dann, wenn Krankheit eine Pause erzwingt oder wir auf andere Art daran erinnert werden, dass die Zeit unseres Lebens begrenzt ist. Ruhe ist ein selten gewordener Schatz in unserer so lauten und hektischen Zeit. Von allen Seiten umgibt uns der Lärm, stürzen neue Eindrücke und Impulse auf uns ein. Ständig wird von uns gefordert bzw. erwartet, dass wir schaffen, schalten und walten und funktionieren sollen. Vorwort Liebe Eltern, Schüler und Freunde der Schule,

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